Arbeitnehmervertreter/innen tragen zur Integration bei!

Veröffentlicht am 16.02.2016 in Allgemein

Gewerkschaftliche Arbeit sowie deren Bildungsarbeit trägt maßgebend zur Integration bei“ sind sich am Ende der Veranstaltung alle, die sich beim Filmeabend mit anschließender Podiumsdiskussion teilgenommen haben, einig.

 

Zahlreiche Mannheimer/innen folgten der Einladung des SPD Landtagskandidaten Dr. Boris Weihrauch sowie den Arbeitsgemeinschaften für Arbeitnehmerfragen Landesverband BaWü, Kreisverband Mannheim und Migration und Vielfalt.

 

 

Der Film Freundschaften – kommen um zu bleiben beschäftigt sich mit den Definitionen verschiedener Menschen mit dem Begriff Freundschaft und wie man diese in Deutschland und mit seinen Mitmenschen erlebt. Nach der Begrüßung des AfA Kreisvorsitzenden Belamir Evisen wurde gemeinsam unter 

einigen Lachsalven gemeinsam der Film angeschaut.

 

Ergun Lümali, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates der Daimler AG, Gitta Süß-Slania, Gesamtpersonalratsvorsitzende Stadt Mannheim, Birol Koca, Betriebsrat John Deere Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt und Mario Di Carlo, Regisseur u.a. des Films Freundschaften-kommen und zu bleiben stellten sich nach dem Film der Diskussion und den Fragen des Publikums.

 

„Im Film wird darüber berichtet, dass in Deutschland Freundschaften oft in Vereinen und Organisationen entstehen. Auch Gewerkschaften sind Organisationen.“ Eröffnet die Moderatorin des Abends Evelyne Gottselig, stv. AfA Landes- und Kreisvorsitzende an. „Ergun, du bist stv. GBR Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates der Daimler AG. Bei Frauen spricht man bei dem Weg nach oben oft von der sog. „gläsernen Decke“. Wo hast du in deinem Wertegang positive bzw. negative Erfahrungen gemacht?

 

„ Wenn man auf einer Betriebsversammlung die Kolleginnen und Kollegen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufruft, muss man den pfiffen einzelner standhalten. Wir müssen zu unserer Meinung stehen.“ so Ergun Lümali. „Den alle anderen applaudieren. Ein Erlebnis ist mir persönlich stark in Erinnerung geblieben. Als ich damals meinen Meister machte, fragte mein damaliger Vorgesetzter mich, wie viele Meister mit Migrationshintergrund ich im Unternehmen kennen würde? Er hatte es absolut nicht böse gemeint sondern wollte mich darauf vorbereiten, einen langen Atem zu behalten. Den hatte ich und es hat sich gelohnt.“

 

Gitta Süß-Slania: „Integration beginnt mit der Sprache, weshalb die Stadt Mannheim bereits bei der frühkindlichen Bildung in die Sprache der Kinder investiert. Bei der Stadt Mannheim als Arbeitgeber arbeiten viele Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten. In den Führungsebenen sind diese noch nicht so vertreten wie sie sollten.“

 

„Obwohl ich in Deutschland geboren bin, darf ich meinen Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Fulst-Blei nicht wählen. Das Betriebsverfassungsgesetz ist bei den Betriebsratswahlen schon viel weiter. Ich darf nicht nur wählen sondern kann auch kandidieren.“ so Birol Koca.

 

Auf die Frage, was für die Podiumsteilnehmer/innen typisch Deutsch ist, nutzen die drei Arbeitnehmervertreter die Antwortzeit von Mario Di Carlo zum Nachdenken. „Bei den Filmaufnahmen sowie Diskussionen von Mannheimer sein ebenso wie bei Freundschaften kommen und zu bleiben frage ich die Beteiligten, wer sich als Mannheimer fühlt. Ausnahmslos alle, egal welcher Herkunft bestätigen, dass sie Mannheimer sind.“

 

Für den im schwäbischen lebenden Ergun Lümali ist es die Kehrwoche, für Birol Koca ist sind es Pünktlichkeit, Satzungen und Regeln. „Wenn ich mich mit meinen Freunden um 21.00 Uhr verabredet bin, kommen sie zwischenzeitlich auch pünktlich um 21.00 Uhr.“

Gitta Süß-Slania bestätigt dies mit einem Augenzwinkern: „bei uns ist alles geregelt. Auch wenn es uns manchmal auch auf die Füße fällt aber insgesamt profitieren wir alle davon.“

 

Eine große Bedeutung messen für alle Podiumsteilnehmer/innen die Gewerkschaftliche Arbeit sowie deren Bildungsarbeit bei der Integration von Menschen ein. In den Satzungen aller im Deutschen Gewerkschaftsbund vertretenen Einzelgewerkschaften ist der Kampf gegen Neofaschismus, Kriege und Diskriminierung als Ziele definiert. Im Betriebsverfassungsgesetz  ist die „Behandlung von Betriebsangehörigen“ in §75 klar geregelt:

(1) Arbeitgeber und Betriebsrat haben darüber zu wachen, dass alle im Betrieb tätigen Personen nach den Grundsätzen von Recht und Billigkeit behandelt werden, insbesondere, dass jede Benachteiligung von Personen aus Gründen ihrer Rasse oder wegen ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Abstammung oder sonstigen Herkunft, ihrer Nationalität, ihrer Religion oder Weltanschauung, ihrer Behinderung, ihres Alters, ihrer politischen oder gewerkschaftlichen Betätigung oder Einstellung oder wegen ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität unterbleibt.

(2) Arbeitgeber und Betriebsrat haben die freie Entfaltung der Persönlichkeit der im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer zu schützen und zu fördern. Sie haben die Selbständigkeit und Eigeninitiative der Arbeitnehmer und Arbeitsgruppen zu fördern

 

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